Es ist ein tiefgehendes und selbstreflektierendes Buch, das Privates und die Geschichte der verschiedenen Bands und Projekte im Laufe der Zeit behandelt. Dabei kommen auch Nebenprojekte der Spliffer und die Industrie zur Sprache.
Objektiv gesehen ist "Da fliegt mir doch das Blech weg" lesenswert, für Spliff-Fans ist es ein Muss!
Nachdem Potsch Potschka nun die (nach meiner Kenntnis) erste Bandgeschichte von Spliff (logischerweise mit seinen Wertungen) veröffentlicht hat, bin ich gespannt, ob ein anderer Spliffer jetzt auch eine Autobiographie schreibt.
Ich habe das Buch nun auch mit großem Interesse gelesen. Vorweg: Für jeden Spliff-Fan ist es eine unverzichtbare Lektüre!
Ich beginne mit dem Negativen: Manche Textstellen sind Zitate, ohne die Quellen zu nennen. So wurde z.B. wortwörtlich aus Interviews auf "Deutsche Mugge.de" oder aus dem Nachruf von Manne auf Tagesspiegel.de zitiert, ohne das immer zu benennen. Weiterhin gibt es einige orthografische Fehler wie z.B. im Klappentext (wie schreibt man "Gitarrist"?). Und zuletzt: Potsch neigt manchmal zu Übertreibungen, wenn er z.B. von seinem Effektrack schreibt, dass "deutschlandweit", wenn nicht gar "europaweit" seinesgleichen gesucht und 20.000DM gekostet habe... Weiterhin: "The Police" und Frank Zappa (!) Sollen große Spliff- Fans gewesen sein.
Nun zum Positiven: Der Leser erfährt sehr viel aus Potschs Kindheit in Würzburg, den vielen Geschwistern, dem frühen Tod des Vaters und seiner frühen Affinität zu klassischer Musik einerseits, Sport andererseits. Zu Potschs Prinzip gehörte es, immer nur in EINER Band zu spielen. So gliedert er sein Buch in Kapitel "Lebensabschnitte", die nichts anderes seine Bands sind.
Potsch ist sehr ehrlich: Er beschreibt ausführlich seine und Mannes Kifferei, er ist sehr authentisch bei der Charakterisierung seiner Mitstreiter (z.B. Herwigs Drang nach Soloaktivitäten, Mannes Verlassenheit kurz vor seinem Tod), seinem eigenen kreativen Unwohlsein mit dem Konzept von 85555, seinen Problem mit dem Singen von Rocksongs sowie die zwei (vergeblichen) Versuche, Spliff wiederzubeleben. Weiterhin erfährt man etwas über die immense Disziplin der Spliffer.
So, ich möchte hier nicht zu viel vorweg nehmen. Ich möchte Euch das Werk auf jeden Fall empfehlen. Wie mein Vorredner hoffe ich ebenfalls, dass Herwig und Reinhold mit eigenen Werken nachziehen werden.
Was soll ich sagen, wieder mal priss,
wie ich ihn seit jahren vermisst habe (so wie die Live - Auftritte von Herwig)
Das mit Frank Zappa ist bzw weise war mir bekannt, bei The Police" ist doch möglich oder.
Ist jetzt schon lange her das ich es gelesen hatte, habe das aber leider nicht mehr so vor dem Auge.
Ich möchte mich auch da meinen Vorredner anschliesen, und hoffe ebenfalls dass Herwig und Reinhold mit eigenen Werken nachziehen werden.
S P L I F F
ist mehr als das Auge sieht und die Ohren hören!